Realgymnasium

Theaterbesuch "Geschichten aus dem Wiener Wald" im Burgtheater 8A und 8B

Das populäre Volksstück „Geschichten aus dem Wiener Wald“ des österreich-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horváth kann derzeit im Wiener Burgtheater bestaunt werden. Nach der gemeinsamen Lektüre im Deutsch-Unterricht mit Frau Professor Stopper nutzten wir diese Gelegenheit und so verbrachten wir am 22. November gemeinsam einen spannenden Theaterabend. 

Im Zentrum des Stücks steht eine junge Frau namens Marianne, die sich gegen den Willen ihres Vaters, in einen anderen Mann, Alfred, verliebt und ein Kind von ihm bekommt. Als sie jedoch von ihrem Geliebten verlassen wird und ihr Sohn verstirbt, sieht sie sich dazu gezwungen, zu ihrem ehemaligen Verlobten Oskar zurückzukehren. Um sich von dem Leben zu befreien, das ihr Vater für sie vorgesehen hat, erlebt Marianne eine Reihe von Tragödien, die sie zu einem vermeintlichen Wendepunkt in ihrem Leben führen, doch sie bleibt unglücklich zurück. 

Im Burgtheater besetzen Sarah Viktoria Frick, Oliver Nägele, Felix Rech die Rollen der Marianne, des Zauberkönigs, Alfreds und Nicholas Ofczarek, Sylvie Rohrer und Annamaria Lang spielen Oskar, Valerie und die Mutter. Eindrucksvoll inszeniert wurde das Stück vom Regisseur Johann Simons. 

Johannes Schütz, der Bühnenbildner, leistete maximale Arbeit, das Bühnenbild, durch ein riesiges und drehbares Gerüst, wenige Objekte wie ein Skelett, einen Schweinekopf und eine mysteriöse Glaskugel, minimalistisch zu gestalten. Im Gesamten wird die Bühne durch eine düstere und finstere, fast schon furchteinflößende Atmosphäre beherrscht. Auf das Publikum wirkt diese Stimmung keineswegs einladend, sondern sehr eindringlich und das wohl beabsichtigt. 

Immer wieder sind leise Töne zu hören, welche eine zum Bühnenbild passende Stimmung verbreiten. Marianne singt ein Lied über ein Mädchen aus der Wachau und auch dies geschieht auf eine bedrückende Art und Weise. Abgesehen davon riskiert der Regisseur, die Zuseher wenige Minuten vor Ende des Stückes in eine Langeweile zu treiben. Minutenlang sind die „Geschichten aus dem Wienerwald“ von Johann Strauß zu hören, währenddessen tanzen Marianne wie Oskar mucksmäuschenstill sowie sehr nachdenklich einen Walzer. Unaufhörlich drehen sich diese im Kreis weiter und scheinen ihrer ausweglosen Situation nicht entkommen zu können. Das Publikum wird so zum Nachdenken angeregt und kann das bisher Gesehene stimmungsvoll reflektieren. 

Bis heute besteht das Streben nach Glück für den Einzelnen und die zerbrochenen Träume, die manchmal damit einhergehen, beschäftigen auch heute noch viele Menschen. Ebenso die im Stück angesprochene Problematik, dass Frauen in der Gesellschaft nicht die gleichen Rechte haben wie Männer, ist auch heute noch aktuell.

Trotz dieser ernsten Themen wurden wir immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Selbstverständlich geht dadurch die Ernsthaftigkeit der Themen, wie etwa die Entlarvung des Kleinbürgertums und die Kritik an autoritären Systemen, nicht verloren. Im Gegenteil, das Publikum schenkt den Schauspielern seine Aufmerksamkeit noch mehr.  

So endete das Stück mit einem großen Applaus und Standing Ovations. Dieser beeindruckende Theaterabend wird uns noch lange im Gedächtnis bleiben.

Anna-Maria Hübel und Ah Hyeon Kim, 8a

 

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