Realgymnasium

35 Jahre Marianum – ein Rückblick

Mit Ablauf des Schuljahres 2022/23 beendete ich nach 35 Jahren meine berufliche Laufbahn als Kunst- und Werkpädagogin an der De La Salle Schule Marianum. Nach meinem Lehramtsstudium für Bildnerische Erziehung in der Meisterklasse von Friedensreich Hundertwasser sowie für Werkerziehung bei Prof. Edelbert Köb an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und einer zweijährigen Arbeit als freischaffende Künstlerin absolvierte ich im SJ 1987/88 mein Unterrichtspraktikum am BG 16, Schuhmeierplatz. Anschließend begann ich meine Lehrtätigkeit am Marianum, welche 1991/92 durch ein Bildungskarenzjahr (Mexikoreise, 2 Ausstellungen, Kunstkatalog) unterbrochen wurde. Als ich damals an die Schule kam, befand sich das Haus gerade im Umbau, der 4. Stock war im Entstehen. Bald darauf wurde ergänzend zu den 8 Oberstufenklassen auch eine Unterstufe eröffnet, später kam dann noch die Übergangsklasse dazu.  

Meinen Beruf habe ich sehr gerne ausgeübt, ich empfand es als bereichernd und erfüllend, mit Jugendlichen zu arbeiten, ihnen die Freude an den Schönheiten der Kunst zu vermitteln, die Lust in ihnen zu wecken, selbst kreativ zu sein. Als Kunstpädagogin war es mir stets ein großes Anliegen, meine Begeisterung für Kunst an die Schüler:innen weiterzugeben, ihnen zu ermöglichen, durch sinnlich-ästhetische Erfahrungen und selbstständiges Tun, die Welt und sich selbst zu erfahren. Die neue Fachbezeichnung „Kunst und Gestaltung“ beschreibt sehr treffend den Aufgabenbereich dieses Unterrichtgegenstandes, welcher zu den wenigen gehört, in denen Schüler:innen aufgefordert sind, aus sich heraus schöpferisch tätig zu sein. Die große Vielfalt an praktischen Lösungen zu diversen Aufgabenstellungen fand ich immer sehr faszinierend. Meine eigene künstlerische Tätigkeit bot mir als Kunsterzieherin stets zusätzliche Inspiration. Es freut mich ganz besonders, dass einige meiner Schüler:innen heute erfolgreich in den Bereichen Grafik, Architektur sowie als freischaffende Künstler:innen arbeiten oder das Studium der Kunstgeschichte absolviert haben. Darüber hinaus war es mir als Kunstpädagogin eine Herzensangelegenheit,

das optische Erscheinungsbild, die optische Präsenz des Marianum mitzugestalten. Nach meinen Entwürfen wurde beispielsweise das Foyer der Schule modernisiert. Ganz besonders wichtig erschien es mir auch, das kreative Potential unserer Schüler:innen regelmäßig im Stiegenhaus, auf den Gängen des Marianum zu zeigen. Am Beginn meiner Lehrtätigkeit veranstaltete ich parallel zu den musikalischen Klassenabenden in der letzten Schulwoche Ausstellungen, um herausragenden bildnerischen Leistungen unserer Schüler:innen eine Bühne zu geben. Seit vielen Jahren werden die besten Arbeiten aus den Unterrichtsfächern BE und WE ebenso auf unserer Schulhomepage präsentiert.

In guter Erinnerung bleiben mir auch die 25 Jahre Mitarbeit im Bühnenspiel-Team, gemeinsam mit Schüler:innen sprayten wir große Prospekte, bauten und bemalten wir Requisiten für zahlreiche Theaterstücke und Musicalaufführungen.

2007 fand auf mein Betreiben hin die 1.Modenschau im Marianum statt. An den Seminartagen waren von talentierten Schüler:innen klassenübergreifend schrille Kreationen aus Recyclingprodukten angefertigt worden, welche dann im Rahmen eines Schulfestes auf einem Catwalk im kleinen Hof vorgeführt wurden.

Mit zahlreichen Ausstellungsbesuchen und Architekturrundgängen versuchte ich immer wieder meine Schüler:innen für Kunst und Kultur zu begeistern, in der Folge entstand etwa in Kooperation mit dem Museum moderner Kunst eine Museumszeitung, basierend auf Interviews, die Schüler:innen mit Mitarbeiter:innen des Palais Liechtenstein geführt hatten.

Als Kunstpädagogin begleitete ich zahlreiche Kulturfahrten in Österreich und zwei Kulturwochen nach Florenz. Besonders beeindruckend war es, als Marianum-Schüler:innen die Möglichkeit hatten, in der Galleria dell´Accademia in Florenz das Original von Michelangelos „David“ zeichnen zu dürfen oder als wir auf ausgewählten Plätzen der Stadt, exakt an jenem Ort, wo seinerzeit die Leitsätze der Perspektive entwickelt worden waren, uns in der Darstellung derselben übten.

Auch als es gelang, für unseren blinden Schüler in den Uffizien eine Spezialführung zu bekommen, wo dieser, ausgestattet mit Handschuhen, Skulpturen ertasten durfte, wurden meine Bemühungen als Kunstvermittlerin mehr als belohnt. Das waren mit Sicherheit die Highlights in meinem Kunstpädagoginnen-Leben.

Abschließend möchte ich noch ein Projekt nennen, das mir ebenfalls sehr am Herzen lag, nämlich die „Gesunde Jause im Marianum“. Im SJ 2019/20 erarbeitete ich nach Analyse des bestehenden Schulbuffets ein Konzept, welches unseren Schüler:innen hochwertige Produkte in Hinblick auf eine zucker- sowie fettreduzierte, ausgewogene Ernährung bieten soll und welches mit einem ambitionierten Anbieter umgesetzt werden konnte. Nach coronabedingter Unterbrechung wird nun diese Idee wieder aufgegriffen und weitergeführt.

Über all die Jahre fühlte ich mich im Marianum wohl und wertgeschätzt - meiner Direktorin, meinen ehemaligen Direktoren und dem engagierten Kollegium ein Danke für die gute Zusammenarbeit! Ich wünsche dem gesamten Team des Marianum alles Gute und auch zukünftig viel Erfolg bei der Weiterentwicklung unserer Schule.  

Maria Baumgartner

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